Smart Home im Hause Hell – Stand Oktober 2024

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Smart Home – ein nicht ganz unumstrittenes Thema in der heutigen Zeit. Für manche unnötiges Spielzeug, die große Spionage im Haushalt, zählt unser Haushalt zu einer weniger oft genannten Klientel: Der Sparte Menschen, die aus dem Thema Smart Home einen praktischen Nutzen ziehen.

Die Ausgangssituation

Wir wohnen in einer Wohnhausanlage mit 12 Parteien in unserem Haus. Unsere Wohnung ist 75 m2 groß, mit einer großen Wohnküche, 2 Schlafzimmer, Vorraum, Bad, WC und einem kleinen Garten. Wir leben hier in Miete, was fixe Umbauten natürlich schwierig macht. Daher habe ich mich auf Lösungen konzentriert, die ohne Probleme wieder zurück gebaut werden können. Begonnen haben wir klein: Ein paar smarte Glühbirnen, eine Alexa zur Sprachsteuerung nachgerüstet, usw. Mittlerweile haben wir, also ich, uns ein kleines, feines Smart Home System aufgebaut, dass sowohl meiner Lebensgefährtin den Tag erleichtert, und mir viel Bastelspaß beschert hat, natürlich nur aus praktischen Gründen, eh klar. 🙂

Der/Die Sprachassistent(en)

Schon früh haben wir uns entschlossen, Alexa als Sprachassistenten zu installieren. Alexa kennt jeder, beinahe alle Geräte spielen mit ihr zusammen. Mittlerweile sind 2 Jahre vergangen und gefühlt ist Alexa „schlechter“ geworden. Befehle dauern teilweise etwas für die Umsetzung, manchmal reagiert sie nur sehr träge, etc. Zugute kommt Amazon hier aber wirklich feine Hardware. Vor kurzem haben wir unseren Echo Show 5 auf einen Echo Show 8 upgegradet. Warum? Satterer Sound, der Show wird sehr viel als Küchenradio verwendet, und integrierte Matter-, Thread-, und Zigbee-Unterstützung. Und ja, das Ding ist wirklich gut. Weitere Echo Geräte gibt es in Büro und Schlafzimmer, hier sind das jeweils Echo Dots mit Uhr.

Im Laufe der Zeit haben wir auch einen Ausflug in die Google Home Welt unternommen. Das Warum lag auf der Hand: Wir sind beide Android-User und die Alexa Geräte können nach wie vor kein Chromecast. Schöne, vernetzte Welt. Nicht. Vorteile und Nachteile haben beide. Der bei uns eingezogene Google Nest Hub kann Chromecast, und schafft es auch mehrere Befehle hintereinander auszuführen (Lampe Wohnzimmer aus UND Stehlampe an), dafür ist der eingebaute Lautsprecher dem Echo Show 5, und dem 8 sowieso, soundtechnisch klar unterlegen. Nettes Feature: Der Google TV Streamer (Mein Testbericht auf dem Blog vom Marijan übrigens hier zu finden) kann einige der Google Home Funktionen sogar direkt auf meinem TV ausführen. Stand heute bleiben wir bei Alexa. Mal sehen wie das so weiter geht.

Licht

Das Thema Licht startete damals unsere Reise in das Thema Smart Home. Begonnen haben wir wie schon erwähnt mit smarter Beleuchtung in der neuen Küche. Licht einschalten mit Teig-Fingern oder Timer eintippen auf dem Backofen waren somit Geschichte. Im Arbeitsbereich hielt vor einigen Monaten eine komplette Mittled Beleuchtung von IKEA Einzug, dimmbar und wesentlich sauberer beleuchtet als die verbaute Lösung vom Küchenhersteller. Die Deckenlampe in der Küche selbst wird, wie auch die (nicht smarten) Lampen im Schlafzimmer und Büro, per Shelly Modul gesteuert. Eine Old School Stehlampe im Wohnzimmer die wir gerne als Stimmungsbeleuchtung am Abend verwenden, schalten wir mit einer Meross WLAN Steckdose. Unsere Esstisch- und Wohnzimmerlampen sind schon smart gekauft und in der Tuya App integriert. Dazu kommen noch 2 ältere smarte Nachttischlampen von Govee, beide mit einer Unzahl von Funktionen und Farbspielen, sogar mit Musikerkennung.

Heizung

Unsere Old School Heizungssteuerung haben wir letztes Jahr aus einer Notwendigkeit heraus smart gemacht: In unserer Wohnung sind Büro und Schlafzimmer räumlich so getrennt, dass sie immer die kältesten Räume sind, während der Wohnraum meistens angenehm temperiert ist. Mit Wandthermostat und Heizkörpern mussten wir daher immer jonglieren wenn wir gezielt nur einzelne Räume beheizen wollten.

Abhilfe geschafft haben wir mit mit dem V3+ System von Tado (die aktuellen Tado X Geräte waren damals noch nicht verfügbar). Das Wandthermostat, gleichzeitig auch Heizkreisregler, sowie die Heizkörperköpfe wurden getauscht, für Büro und Schlafzimmer haben wir zwecks akkuraterer Temperaturmessung auch noch 2 Funk-Temperatursensoren im Raum verteilt, da die Messung am Heizkörper baulich bedingt stark verfälscht waren. Mit diesem System können wir wunderbar auch nur einzelne Räume steuern, die Komponenten steuern sich untereinander gegenseitig, so konnten wir gefühlt auch bei der Fernwärme Abrechnung den ein oder anderen Euro sparen. Tipp: Bei tink.at gibt es konfigurierbare Pakete für euer System, wir konnten dort unser Wandthermostat, Bridge und 5 Heizkörper-Thermostate für einen echt sauberen Preis abstauben.

Steckdosen

Mit den oben genannten Meross WLAN Steckdosen haben wir nicht nur die Stehlampe smart gemacht, auch einzelne Geräte wie zB mein PC-Setup und der Drucker haben wir so steuerbar gemacht, großteils sind das Geräte die nicht immer im Einsatz sind oder die Steckdosen schwieriger zu erreichen. Pläne gibt es auch zB für den Dunstabzug, weil *hust*irgendjemand*hust* öfter vergisst das Licht abzudrehen.

Temperatur

Beim Thema Temperaturmessung haben wir uns aus Preisgründen gegen das Netatmo System entschieden. Stattdessen haben wir in den Räumen günstige Sensoren von Switchbot verteilt. Klein, unscheinbar und sogar für den Einsatz im Außenbereich geeignet. Somit können wir auch an 2 verschiedenen Bereichen im Außenbereich aktuelle Temperaturen abrufen. Wahlweise gibt es von Switchbot auch Sensoren mit Display, oder als kleine Wetterstation.

Kamera

Damit wir unterwegs auch einen Blick auf unsere Haustiere werfen können, haben wir uns schon relativ bald nach dem Einzug für eine kleine Innenkamera besorgt. Unsere Wahl fiel hier auf die günstige Eufy Indoor Cam E220. Neig- und schwenkbar war hier wichtig, Bild ist gut und auch Nachtsicht ist kein Problem. Gutes Ding.

Ring Intercom

Da die Tür in den Vorraum immer geschlossen ist, nehmen wir leider die Klingel der Gegensprechanlage nicht immer wahr. Dieses Problem haben wir mit einem Ring Intercom behoben. Die Montage war so einfach dass sogar ich sie ohne Verletzungen geschafft habe, das Intercom wird dabei einfach in die bestehende Gegensprechanlage dazwischen geklemmt und kann bei Bedarf ohne Probleme wieder entfernt werden. Klingelt jemand an der Eingangstür, werden wir auf dem Smartphone und auch auf unseren Alexa Geräten benachrichtigt. Feine Sache. Für eine Videotürklingel haben wir uns allerdings aus Datenschutzgründen zugunsten unserer Nachbarn ganz bewusst dagegen entschieden.

Home Assistant

Auch mit dem Thema Home Assistant setze ich mich seit einiger Zeit auseinander. Bisher geht das Thema aber über eine schöne, nerdige Spielerei nicht hinaus. Realisiert habe ich das Ganze nach diversen Tipps und Recherchen über einen Raspberry Pi 4 mit einer externen SSD. Das Thema ist allerdings so umfangreich, ehrlicherweise auch nicht immer zu 100% benutzerfreundlich, dass ich hier nicht zuviel Worte darüber verlieren möchte, vor allem auch weil meine Dashboards immer noch work in progress sind. Schön aber: Durch die Home Assistant App kann ich mir diverse Funktionen direkt in die Android Schnelleinstellungen legen, sehr praktisch wenn man frühmorgens niemand wecken will.

Pläne?

Viele. Unsere smarte Wohnung wird über die nächsten Jahre noch einige Veränderungen sehen. Ganz oben auf der Liste steht derzeit ein Smart Lock für unsere Wohnungstür. Hier werden wir auf eine Retrofit Lösung setzen, also ein Smart Lock dass das bestehende Schloss nicht verändert und rückstandsfrei wieder entfernt werden kann. Favoriten sind derzeit das Nuki Smart Lock Pro oder das Switchbot Lock Pro. Dank Zutritt per Smartphone, Fingerprint oder Pin-Code kann man getrost den Schlüssel auch mal zuhause vergessen, was mir eventuell möglicherweise auf jeden Fall schon zweimal seit dem Einzug in unsere Wohnung passiert ist.

Weiters würde ich auch gerne weitere Lichter in unserer Wohnung smart machen, viele davon einfach aus Gründen dass das Licht nicht vergessen wird. Ob ich dafür weitere Shelly Module nehme, oder evtl. gleich die Lichtschalter an sich austausche, wird man noch sehen.

Aktuell setze ich mich auch mit dem Thema Präsenzsensoren in 2 Räumen auseinander. Diese Lösung ist zwar teurer als ein herkömmlicher Bewegungsmelder, erkennt aber wesentlich genauer was gerade im Raum passiert. Ich möchte damit ermöglichen zu sagen: Ist der Raum länger als 15 Minuten leer, bitte alle Lichter und Radio aus.

Auch würde ich mir gerne eine Kamera für unseren kleinen Garten wünschen. Wichtig wird hier aber eine Lösung mit Solarmodul, da wir im Außenbereich keinen fixen Stromanschluss haben, vermutlich werden wir auch hier wieder ein Eufy Produkt ins Spiel bringen.

Ihr seht, es gibt noch viel zu tun, es wird noch einiges kommen. Packen wirs an.

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